Bonsai-Terrarium: Das Guide für Anfänger

Ein Bonsai-Terrarium kann ein richtiger Hingucker in jedem Zuhause sein. Aber wie kann man einen Bonsai in einem Terrarium halten? Damit es dem kleinen Baum in deinem Terrarium gut geht, musst du auf die richtige Zusammensetzung deines Substrats achten und auch die Wassermenge genau kontrollieren.

Wichtig bei deinem Substrat sind eine gut wasserspeichernde Eigenschaft, schneller Abfluss überschüssigen Wassers und eine starke Belüftung. Wie du all dies herstellst, erfährst du in diesem Artikel.

Was ist überhaupt ein Bonsai?

Bonsais sind tatsächlich keine Spezies und auch kein biologischer Begriff.

Es handelt sich um eine fernöstliche Kunstform, bei der Bäume möglichst klein und zierlich gehalten werden, um zum Beispiel auf einem Tisch präsentiert werden zu können. Rein prinzipiell könnte also jeder Baum, auch hier heimische Pflanzen, ein Bonsai-Baum sein.

Natürlich eignen sich einige Spezies da besser als andere. Und die schauen wir uns jetzt mal an.

In viel mehr Detail geht der Artikel über Bonsai-Pflege und -Gestaltung.

Bonsai vor weißer Wand
Ein Bonsai vor einer weißen Wand. Quelle: piqsels.com

Die Auswahl deines Bonsais

Bonsais-Bäume lassen sich in unterschiedliche Formen unterteilen. Die unterscheiden sich in der Haltung unter anderem in der Menge an Wasser, die sie brauchen und besonders an der Temperatur. Konkret lassen sich für dein ewiges Terrarium zwei Varianten an Bäumen auswählen. Diese sind die tropische und die subtropische Form.

Die subtropische Form

Subtropische Bonsais sind in Südeuropa heimisch. Besonders im Bereich von Italien und Spanien kannst du sie antreffen. Beispiele dafür sind kleine Olivenbäume (z.B. Olea europaea) oder wilde Pistazien (z.B. Pistacia lentiscus).

Subtropische Bonsai-Bäume machen sich bei 20°C (also Raumtemperatur) sehr gut und passen somit wunderbar in dein Wohnzimmer. Beachten musst du allerdings, dass sie in den kalten Monaten eine Winterruhe einlegen, bei denen sie es bei ungefähr 10°C lieber haben.

Hier kannst du dir subtropische Bonsais ansehen.

Die tropische Form

Tropische Bonsais kommen ursprünglich aus China. Dort ist es allerdings auch nicht viel wärmer als hier in Europa, weshalb du mit 20°C immer noch sehr gut aufgestellt ist.

Im Gegenteil zu subtropischen Arten benötigen tropische Arten meist keine Winterruhe, weshalb du sie das ganze Jahr über drinnen stehen lassen kannst.

Beispiele für tropische Bonsais sind der Kleinblättrige Szechuanpfeffer (Zanthoxylum spec.) und die Chinesische Tigerrinden-Feige (Ficus microcarpa). Die kannst du dir hier anschauen.

Wie du einen Bonsai in einem ewigen Terrarium hältst

Ob du für deine ewiges Terrarium nun einen tropischen oder subtropischen Bonsai-Baum vor dir hast: Er mag es warm und feucht. Die 20°C in deinem Wohnzimmer sind optimal für ihn und gern darf es auch ein paar Grad wärmer sein. Diesbezüglich musst du dir also zumindest erstmal keine Sorgen machen.

Im Winter bei unter 10°C kannst du dein ewiges Terrarium mit subtropischem Bonsai draußen nahe an die Hauswand stellen. Dort nimmt dein ewiges Terrarium etwas Wärme auf und ist nicht ganz so kalt.

In einen Kühlschrank wirst du deinen Bonsai wohl kaum stellen können, weil das Glas deines ewigen Terrariums wohl ziemlich groß sein wird.

Drei Bonsais in kontrastierenden Formen und Farben in einfachen weißen Töpfen. Die Töpfe stehen auf einer Holzbank in einem Glasgewächshaus mit einer Vielzahl von Pflanzen und Blumen im Hintergrund.
Drei unterschiedliche Bonsais in weißen Töpfen

Bonsais brauchen viel Sonnenlicht

Ähnlich wie Sukkulenten brauchen auch Bonsais sehr viel Licht, um ordentlich wachsen zu können. Wenn du dein ewiges Terrarium mit Bonsai drinnen halten willst, solltest du es an ein südliches oder süd-westliches Fenster stellen, wo die Nachmittagssonne ankommt. Achte darauf, dass du dein Bonsai-Terrarium nicht in die pralle Sonne stellst, sondern für helles, indirektes Licht sorgst.

Nachmittags ist die Sonne am kräftigsten und gibt dem Bonsai-Baum in deinem ewigen Terrarium eine Menge Energie. Du bist gut aufgestellt, wenn du deinem ewigen Bonsai-Terrarium täglich um die 10 Stunden Sonnenlicht verschaffst. Mehr ist sogar besser!

Falls dein Bonsai-Terrarium doch mal für längere Zeit in der prallen Sonne steht, kann es zu Problemen kommen. Die starke Sonne wird dafür sorgen, dass sehr viel Wasser aus den Blättern verdunstet und der Bonsai dadurch sehr trocken wird.

Zwar steigt die Luftfeuchtigkeit in deinem ewigen Bonsai-Terrarium dabei auch, allerdings schadet es dem Bonsai, wenn das auf Kosten seines eigenen Wassers passiert. Zusätzlich kann das Wasser an der Scheibe wie eine Linse wirken und sogar Löcher in die Blätter deines Bonsais brennen.

Alternativ kannst du auch über Leuchtstoffröhren oder LEDs nachdenken. Die sind bei weitem nicht so stark wie das Sonnenlicht und brennen definitiv keine Löcher in deinen Bonsai. Natürlich spenden sie ihm auch nicht so viel Energie. Es gibt allerdings spezielle Grow Lights, die extra für Pflanzenwachstum gedacht sind. Mehr über Beleuchtung erfährst du in diesem Artikel.

Ein Bonsai in einem ewigen Terrarium
Ein Bonsai in einem ewigen Terrarium

Bonsais in ewigen Terrarien brauchen ein gut durchlüftetes Substrat

Zwar mögen Bonsais feuchte Böden, allerdings dürfen diese auf keinen Fall durchnässt sein und stehendes Wasser haben. Für den Bonsai in deinem ewigen Terrarium ist es umso wichtiger, dass du ein lockeres Substrat mit großen Stücken (z.B. Blähton, Steine, Holzkohle) benutzt, in dem das Wasser gut in den falschen Boden darunter abfließen kann.

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Wie du ein Substrat prinzipiell mischen kannst, habe ich ja bereits in diesem Artikel beschrieben. Genau dieselben Methoden wendest du auch hier an. Folgende Materialien eignen sich besonders für Bonsais gut:

Blähton und Akadama bestehen beide aus Lehm und nehmen Wasser sehr gut auf. Du kannst dir eines der beiden aussuchen oder auch beide verwenden. Mit ihnen kriegst du eine wasserspeichernde Eigenschaft in deinem Substrat hin.

Bims, Kieselsteine und Vulkanstein sind dazu gedacht, dein Substrat grobkörniger zu machen, sodass das Wasser besser in deinen falschen Boden abläuft. Um alles zusammenzuhalten und damit sich dein Bonsai gut verwurzeln kannst, fügst du Blumenerde hinzu. Das Bonsai Empire empfiehlt eine unterschiedliche Zusammensetzung für Laub- und Nadelbaum-Bonsais.

Für Laubbäume empfehlen sie eine Mischung aus 2:1:1 Akadama/Bims/Lavagranulat und für Nadelbäume 1:1:1 derselben Bestandteile. Wie du den falschen Boden dazu aufbauen kannst, erfährst du in diesem Artikel.

Gebogener Bonsai
Gebogener Bonsai. Quelle: piqsels.com

Bonsai-Pflege und Schneiden

Damit Bonsais klein und handlich bleiben, müssen sie regelmäßig geschnitten werden. Es kann sein, dass du dein Bonsai- Terrarium zur Pflege alle paar Monate mal öffnen musst.

Stellst du fest, dass dein Bonsai sich zu sehr zu einer Seite lehnt, muss du eventuell einen Ast schneiden oder ihn mittels eines Bandes zu einer anderen Seite ziehen. Falls dich das nicht stört, kannst du die Pflege deines Bonsais aber natürlich auch komplett sein lassen und ihn einfach wachsen lassen.

Allgemein gibt es zwei Arten von Schnitten: den Erhaltungsschnitt und den Gestaltungsschnitt. Der Erhaltungsschnitt dient dazu, das Wachstum des Bonsais zu kontrollieren und zu fördern. Du solltest ihn im Frühjahr oder Sommer durchführen, wenn der Bonsai aktiv wächst. Dabei schneidest du die neuen Triebe zurück, die zu lang oder zu dicht geworden sind.

Der Gestaltungsschnitt dient dazu, dem Bonsai eine bestimmte Form zu geben oder zu verändern. Du solltest ihn im Herbst oder Winter durchführen, wenn der Bonsai ruht.

Dabei schneidest du die Äste und Zweige, die nicht zum gewünschten Stil passen oder die Harmonie stören. Für beide Schnitte brauchst du eine scharfe und saubere Schere, die speziell für Bonsais geeignet ist. Du solltest immer vorsichtig und bedacht schneiden, um den Bonsai nicht zu verletzen oder zu schwächen.

Ein Bonsai und mehrere Werkzeuge in einem Garten bei Sonnenuntergang
Ein ästhetischer Bonsai mit pinker Blüte

Zusammenfassung

Ein ewiges Bonsai-Terrarium zu halten, ist durchaus möglich. Du musst lediglich beachten, dass dein Substrat locker ist und dein Bonsai eine angenehme Temperatur hat. Im Sommer machst du mit deiner Zimmertemperatur von 20°C nichts falsch. Im Winter musst du ewigen Terrarien mit subtropischen Bonsais allerdings abkühlen. Licht ist ebenfalls wichtig für dein Bonsai-Terrarium. Er braucht täglich circa 10 Stunden Sonnenlicht, steht allerdings nicht gern in praller Sonne, da der Bonsai sonst zu sehr austrocknet.

Übrigens! Wenn du eher auf Blumen als auf Bäumchen stehst, dann sieh dir doch an, ob man Orchideen in einem ewigen Terrarium halten kann.

1 Kommentar zu „Bonsai-Terrarium: Das Guide für Anfänger“

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