Wie viel Wasser braucht dein ewiges Terrarium?

Wie auch jede Pflanze, braucht dein ewiges Terrarium Wasser. Die Menge an Wasser für ein ewiges Terrarium ist sehr stark davon abhängig, wie groß dein Behälter ist, wie viel Substrat du hast und vor allem auch, wie viele und welche Pflanzen du darin hast. Wann ist ein ewiges Terrarium zu feucht? Eine pauschale Antwort gibt es nicht. Es ist wirklich ein Balance-Akt. Tipps und Tricks, wie du die richtige Menge an Wasser in deinem ewigen Terrarium erreichst, lernst du in diesem Artikel.

Wieso überhaupt Wasser?

Ewiges Terrarium zu feucht
Illustration eines feuchten ewigen Terrariums

Wasser ist einer der Grundbausteine für alles Leben auf der Erde. Zwar musst du dein Terrarium im besten Falle nur einmal gießen, bevor du es für immer verschließt. Ganz einfach ist das aber nicht. Zu viel Wasser und deine Pflanzen werden schnell ertrinken. Dann hast du eher ein schlechtes Aquarium. Zu wenig Wasser und sie können nicht ausreichend Nährstoffe aus der Erde transportieren und keine Photosynthese mehr betreiben. Ein ewiges Terrarium zu wässern, kann ein ganz schöner Balance-Akt sein. Zum Glück gibt es dafür Tipps, an die du dich halten kannst und Tricks, die du verwenden kannst, falls dein ewiges Terrarium zu feucht ist.

Du hast zu wenig Wasser benutzt

Gehen wir zunächst einmal von dem Fall aus, dass du dein ewiges Terrarium zu trocken ist. Einerseits wirst du sehen, dass dein Substrat oberflächlich sehr trocken aussieht und dass deine Pflanzen nach kurzer Zeit nicht mehr sehr stabil wirken. Das liegt daran, dass der Wasserdruck in den Pflanzen zu niedrig ist. Das kann man sich wie einen halbherzig aufgepumpten Fahrradreifen vorstellen. Trockene Pflanzen können Wasser nicht mehr bis in die obersten Blätter transportieren und folglich auch keine Photosynthese mehr durchführen. In einem Ökosystem wie deinem ewigen Terrarium ist Photosynthese nicht nur für die einzelne Pflanze notwendig, sondern auch für alle Tierchen, die sich darin befinden.

Der Sauerstoffzyklus in einem ewigen Terrarium

Der Sauerstoffzyklus in einem Terrarium mit Tieren
Sauerstoffzyklus in einem Terrarium mit Tieren

Tiere und Menschen atmen Sauerstoff ein und Kohlenstoffdioxid aus. Bei Sonnenlicht kehren Pflanzen diesen Prozess durch Photosynthese um. Aus Wasser und Kohlenstoffdioxid produzieren sie Zucker und Sauerstoff. Wenn es dunkel ist, atmen auch Pflanzen Sauerstoff ein und produzieren Kohlenstoffdioxid. Das bildet den Sauerstoffzyklus. Können deine Pflanzen keine Photosynthese mehr betreiben, wird bald kein Sauerstoff mehr übrig sein und alles Leben in deinem ewigen Terrarium wird ersticken.

Ein ewiges Terrarium braucht wirklich nicht viel Wasser. Mein erstes Terrarium in einem Bonbonglas habe ich mit dem Deckel einer Wasserflasche gewässert. Dazu habe ich den Deckel einfach fünfmal aufgefüllt und das Wasser über der Erde verteilt. Ich musste feststellen, dass selbst diese geringe Menge an Wasser viel zu viel für mein Terrarium war. Es war den ganzen Tag beschlagen und damit zu feucht. Hast du dein Terrarium also zu wenig gewässert, empfehle ich dir, erst einmal ein bis zwei Deckel Wasser hineinzugeben. Letztendlich kommt es natürlich ganz auf die Größe deines Gefäßes an. Falls dein ewiges Terrarium sehr viel kleiner ist als meins, eignet sich auch eine Sprühflasche sehr gut. Achte nur auf jeden Fall darauf, dass du sie vorher gründlich ausspülst und keine Seifenreste mehr darin sind. Das vertragen deine Pflanzen nicht. Du musst im Kopf behalten, dass dein ewiges Terrarium ein geschlossenes Ökosystem ist und die Seifenreste genauso wie die Feuchtigkeit nirgendwohin verschwinden können.

Vielleicht aber auch zu viel Wasser

Kommen wir nun zum gegenteiligen Problem. Du hast zu viel Wasser verwendet und musst es wieder loswerden, da deine Pflanzen sonst ertrinken. In einem gesunden, nicht zu stark gewässerten Boden existieren kleine Luftbläschen, aus denen deine Pflanzen Sauerstoff aufnehmen können. Ist der Boden zu feucht, kann sich nicht mehr so viel Luft darin befinden. Dass dein ewiges Terrarium zu viel Wasser hat, kannst du an mehreren Anzeichen feststellen.

Ein zu feuchtes, ewiges Terrarium

Welkende Pflanze
Welkende Pflanze. Urheber: André Mouraux, CC-BY SA 2.0

Als erstes Anzeichen wird dein Glas den ganzen Tag mit Wassertropfen beschlagen sein, sodass du deine Pflanzen und besonders auch kleine Tierchen nicht mehr richtig erkennen kannst. Bleibt dieser Zustand mehrere Tage bestehen, werden die unteren Blätter deiner Pflanzen sich langsam gelblich färben. Spätestens jetzt musst du eingreifen. Dafür öffnest du dein ewiges Terrarium, damit das Wasser verdunsten kann. Um die Sache zu beschleunigen, kannst du mit einem Küchenpapier oder einem kleinen Handtuch das Glas von innen abwischen. Sobald keine Wassertropfen mehr auf dem Glas sind, kannst du dein ewiges Terrarium wieder verschließen und bis zum nächsten Tag warten. Ist es wieder mit Wasser beschlagen, wiederhole das Abwischen.

Ein gut gewässertes, ewiges Terrarium ist morgens mit Wasser benetzt und ab dem späten Nachmittag an den Scheiben vollkommen trocken. Falls du immer noch den ganzen Tag über Wassertropfen siehst, wiederholst du den vorherigen Schritt. Irgendwann wird dein ewiges Terrarium auf jeden Fall die richtige Menge Wasser haben. Nun kannst du es verschließen und brauchst es wahrscheinlich nie wieder öffnen.

Mein eigenes ewiges Terrarium im Bonbonglas musste ich auch auf diese Weise trocknen. Seitdem gedeiht es prächtig. Seit Ende Dezember 2020 habe ich kein bisschen Arbeit mehr hineingesteckt. Wichtig! Wenn dein Terrarium nicht vollkommen wasserdicht ist, weil dein Deckel zum Beispiel keinen Dichtungsring hat, wird über lange Zeit Wasser verdunsten (bei einem Einmachglas z.B. sollte das aber kein Problem sein). Es kann also durchaus sein, dass du alle paar Monate oder Jahre doch mal etwas Wasser nachfüllen musst. Wie du das machst, weißt du ja jetzt.

Zusammenfassung

Dass dein ewiges Terrarium Wasser braucht, ist selbstverständlich. Die richtige Menge an Wasser für dein ewiges Terrarium bekommst du durch aufmerksames Beobachten und taktisches Lüften. Wenn dein ewiges Terrarium den ganzen Tag lang beschlagen ist, hast du zu viel Wasser und solltest nachmittags den Deckel öffnen. Zu wenig Wasser erkennst du durch immer trockenes Substrat und instabile Pflanzen. In diesem Fall solltest du vorsichtig mit einem Flaschendeckel Wasser hinzugießen.

Hat alles geklappt?

Übrigens: Falls du dein ewiges Terrarium gebaut hast und es der Welt zeigen willst, sende es mir gern an jan@terrarium.blog oder bei Instagram unter @terrarium.blog! Schöne Bilder teile ich gern mit deinem Namen, damit der Rest der Welt dein Kunstwerk sehen kann.

2 Kommentare zu „Wie viel Wasser braucht dein ewiges Terrarium?“

  1. Vielen Dank für die geilen tipps. Toll aufgearbeitet ❤️ Ich habe allerdings das Problem, dass nicht mein Glas beschlagen ist, sondern dass es den ganzen Tag über neblig da drin ist. Was kann man tun?

    1. Viel Nebel ist auch ein Zeichen für eine Menge Wasser. Ich würde an deiner Stelle auch erstmal versuchen, das Glas für ein paar Stunden offen stehen zu lassen und zu schauen, ob das Problem am nächsten Tag wiederkommt.

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