Wieso ein falscher Boden wichtig für ein ewiges Terrarium ist

Ein falscher Boden ist einer der grundlegenden Bausteine für ein funktionierendes, ewiges Terrarium. Ohne einen falschen Boden droht dir stehendes Wasser, durch das eine Wurzeln ertrinken. Außerdem begünstigt es Schimmel, der deinen Pflanzen die Nährstoffe stiehlt. Durch einen falschen Boden kann stehendes Wasser besser abschließen. Die Wurzeln deiner Pflanzen haben mehr Sauerstoff zur Verfügung und werden somit besser wachsen.

Was ist ein falscher Boden?

Ein falscher Boden ist dazu gedacht, einen Raum unter deinem Substrat zu bieten, in dem sich überschüssiges Wasser ansammeln kann. Diesen sollten deine Pflanzen mit ihren Wurzeln nicht erreichen, da sie sonst eben eine Etage tiefer ertrinken, was du natürlich nicht willst. Mit einem falschen Boden kann sich das Wasser in deinem Terrarium außerdem besser verteilen und befeuchtet auch die Luft besser. Wie so ein falscher Boden aussieht und wie du einen bauen kannst, erkläre ich dir hier. Bevor du allerdings weiterliest: Die Effektivität eines falschen Bodens hängt ganz davon ab, wie groß die durchschnittliche Oberfläche deines Substrats ist. Mehr darüber erfährst du in diesem Artikel.

Woraus bestehen falsche Böden?

Doppelter Boden in einem ewigen Terrarium
Doppelter Boden in einem ewigen Terrarium

Ein falscher Boden besteht prinzipiell aus zwei Bestandteilen, nämlich der Trennwand und dem Polster darunter. Dieses Polster bildet die unterste Schicht deines gesamten Terrariums und kann aus unterschiedlichsten groben Materialien bestehen. Wichtig ist nur, dass diese nicht verrotten können.

Möglichkeit 1: Die passive Variante

Am einfachsten zu kriegen sind Kieselsteine von draußen. Du legst einfach eine kleine Schicht unten in dein Terrarium. Je nach Größe des Terrariums musst du natürlich die Dicke der Schicht variieren. Allgemein kannst du dich aber daran halten, dass dein falscher Boden ungefähr 10 bis 20% der Gesamthöhe deines Terrariums ausmacht. So ganz genau kommt es gar nicht darauf an. Andere Materialien, die du auch gerne verwenden kannst, sind Glasperlen, Porzellanscherben oder Aquariumkies. All diese Materialien haben eine Sache gemeinsam, nämlich dass sie selbst kein Wasser aufnehmen und wirklich nur als Polster funktionieren. Glas und Porzellan bieten zudem die interessante Eigenschaft, dass sie jede Farbe haben können, die du möchtest. Wenn du zum Beispiel einen hellen Sandboden benutzt, kannst du weißes Porzellan benutzen.

Möglichkeit 2: Die speichernde Variante

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Eine andere Möglichkeit sind Blähtonkugeln. Diese funktionieren genauso gut als Polster und haben zudem noch die Eigenschaft, selbst etwas Wasser aufnehmen zu können, wodurch du im Gesamten mehr Wasser in dein Terrarium füllen kannst. Du hast also mehr Spielraum und musst nicht so exakt darauf achten, wie viel Wasser du hineinfüllst. Blähtonkugeln eignen sich auch besonders für tropische Pflanzen gut, die zwar viel Wasser benötigen, aber auch nicht zu lange in durchnässtem Boden sitzen dürfen. Ihre rötlich braune Farbe passt wunderbar zu braunen, roten, hellen und dunklen Substraten. Du findest sie zwar nicht einfach auf der Straße wie Kieselsteine, kannst sie aber sehr günstig online kaufen oder in deinem nächsten Baumarkt besorgen.

Möglichkeit 3: Die aktive Variante

Der Superheld unter den falschen Böden ist Kohle. Genau genommen Aktivkohle. Sie hat die besondere Eigenschaft im Vergleich zu den anderen Materialen, dass sie Schadstoffe binden kann und sie somit von deinen Pflanzen fernhält. Das kann Pflanzensterben und einen ekelhaften Geruch verhindern (ein gesundes Terrarium sollte ähnlich wie Waldluft riechen). Aktivkohle hat eine sehr große Oberfläche, da sie sehr porös ist. Das kann man sich ungefähr wie einen Schwamm oder Vulkanstein vorstellen (welchen du auch gern als Polster verwenden kannst!). Zudem ist sie im chemischen Sinne sehr reaktiv und kann dadurch viele unterschiedliche Toxine festhalten.

Vielleicht hast du ja bereits von meinem ersten Terrarium in einem Bonbonglas gelesen und bemerkt, dass ich gewöhnliche Holzkohle verwendet habe. Sie ist nicht so reaktiv wie Aktivkohle, weil bei der Herstellung keine Chloride hinzugefügt werden, funktioniert meiner Erfahrung nach aber genauso gut. Außerdem hat sie den Vorteil, dass die meisten Leute sie ohnehin schon zuhause haben. Du musst nur darauf achten, dass du sie in kleine Stücke (ungefähr 5 mm Durchmesser) zerkleinerst.

Bonustipp für dein Substrat

Sowohl bei Holz- und Aktivkohle würde ich dir empfehlen, sie nicht allein zu benutzen, sondern sie mit Kieselsteinen oder eben Blähtonkugeln zu mischen. Außerdem hab ich noch einen kleinen Trick für dich. Wenn du etwas Geduld hast, kannst du die Kohle auch zu einem Pulver verarbeiten (oder Pulver vom Boden des Holzkohlesacks nehmen) und in dein Substrat selbst mischen. Das verhindert unter anderem, dass du Schimmel kriegst, der deinen Pflanzen die Nährstoffe raubt. Sehen wirst du das Pulver in deinem Substrat wohl kaum.

Eine durchlässige Trennwand muss her!

Da du nun einiges über Polster weißt und dich vielleicht schon für eins entschieden hast, brauchst du noch die Trennwand zwischen deinem Substrat und dem Polster. Auch hier hast du unterschiedliche Möglichkeiten, die du dir nachfolgend anschauen kannst.

Möglichkeit 1: Die natürliche Variante

Die einfachste Methode ist getrocknetes Torfmoos. Das kannst du im besten Falle draußen finden. Torfmoos hat die Eigenschaft, mit der Zeit nicht wirklich zu verdichten, egal wie viel Wasser dort hindurchläuft. Das ist deswegen wichtig, weil sich sonst ein fester Boden über deinem Polster bildet, an dem sich dann Wasser sammelt. Dadurch wäre dein gesamter falscher Boden hinfällig. Natürlich musst du bei getrocknetem Torfmoos auch beachten, dass es sich um eine tote Pflanze handelt, die mit der Zeit verwesen wird. Es hält dir zwar eine lange Zeit, ist aber definitiv nicht für die Ewigkeit gedacht. Das ist an sich auch nicht weiter schlimm, wenn deine Wassermenge recht nah an der optimalen Menge liegt. Nach einiger Zeit werden die Wurzeln deiner Pflanzen am Boden des Glases angekommen sein. Sollten sie so lange überlebt haben, hast du mit Sicherheit die optimale Wassermenge und brauchst dir eigentlich keine Sorgen mehr machen.

Möglichkeit 2: Die überdauernde Variante

Fliegengitter
Ein herkömmliches Fliegengitter eignet sich als Trennwand

Eine Alternative zu Torfmoos ist ein Gitter. Die Löcher des Gitters sollten ungefähr 1 bis 2 Millimeter groß sein, damit das Wasser ungebremst hindurch kann, die Erde aber nicht. Zwar ist ein Gitter definitiv nicht so eine natürliche Variante wie Torfmoos, allerdings kannst du es sehr gut unter deinem Substrat verstecken, sodass man es nicht sieht. Wichtig bei der Auswahl eines Gitters ist, dass es nicht rosten kann. Fliegengitter kannst du relativ günstig auf großen Rollen kaufen. Die meisten bestehen aus Fiberglas und werden deinem Terrarium absolut keine Probleme machen. Eisen- oder Stahlgitter können sich auf Dauer negativ auf deine Pflanzen auswirken.

Möglichkeit 3: Die flauschige Variante

Bunte Kugeln aus Filz
Filz. Quelle: piqsels.com

Willst du weder ein Gitter noch Torfmoos verwenden und stickst vielleicht leidenschaftlich, hast du vielleicht noch etwas Filz zuhause. Auch den kannst du gern als Trennwand benutzen! Falls du haarige Haustiere hast, deren Fell hin und wieder mal verfilzt, kannst du sogar das benutzen. Haare bestehen aus Keratin und halten eine ziemlich lange Zeit.

Jetzt weißt du, wieso du einen falschen Boden in deinem ewigen Terrarium brauchst und wie du das am besten machst. Wenn du direkt loslegen möchtest, biete ich dir hier die ultimative Anleitung zum Bauen eines ewigen Terrariums an.

Zusammenfassung

Ohne einen falschen Boden in deinem ewigen Terrarium werden deine Pflanzen womöglich ertrinken oder durch Schimmel zerfressen werden. Einen falschen Boden baust du einfach mithilfe einer Trennwand und einem Polster darunter. Infrage kommen dabei Fliegengitter und getrocknetes Moos für die Trennwand. Für das Polster kannst du alle groben Materialien verwenden, die nicht verrotten können.

Ach, übrigens…

Wenn du dein ewiges Terrarium gebaut hast, schick mir doch gern ein Bild an jan@terrarium.blog oder bei Instagram an @terrarium.blog! Wenn du möchtest, teile ich das Bild gerne zusammen mit deinem Profil, damit jeder dein Kunstwerk bewundern kann.

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