Oregano ist eins der bekanntesten Gewürze und lässt sich in praktisch jeder Küche wiederfinden. Nicht nur Pizza lässt sich mit Oregano würzen. Er fügt Suppen, Broten oder Chili sein charakteristisches Aroma hinzu und lässt sich sogar als würziger Tee aufgießen, der gegen Hustenreiz hilft. Toll ist, dass sich Oregano ganz einfach zuhause selbst züchten lässt. Hier erfährst du, wie schnell das gehen kann.
Die richtige Sorte Oregano wählen
Natürlich gibt es nicht nur eine einzelne Sorte Oregano, sondern gleich eine ganz Familie davon. Die wohl am häufigsten verwendete Sorte, die auch deinen Geschmacksnerven am bekanntesten sein sollte, ist der Griechische Oregano (Origanum Hirtum oder Origanum heracleoticum). Diese Sorten Oregano sind das klassische Pizza-Gewürz der italienischen Küche. Andere beliebte Sorten sind der Echte Oregano (Origanum vulgare), der Türkische Oregano (Origanum onitis) und Majoran (Origanum majorana). Diese drei werden besonders in der scharfen Küche Texas und Mexikos verwendet und meist mit Chilipulver oder Pfeffer kombiniert.
Übrigens gibt es auch mexikanische Oregano (Lippia graveolens). Wie du aber schon am Namen erkennen kannst, handelt es sich dabei eigentlich nicht um eine Oregano-Pflanze. Kulinarisch betrachtet kommt sie dem Oregano allerdings schon recht nah.

Oregano aus Samen züchten
Oregano-Samen verschiedener Arten findest du in eigentlich jeder Gartenabteilung deines lokalen Baumarktes. Ein einzelnes Päckchen wird dir dabei mehr als genügend Pflanzen bescheren, um deine Gerichte über Jahre hinweg geschmacklich zu verfeinern. Wenn du schon mal da bist, kaufst du dir bestenfalls noch etwas Kräutererde dazu, da sie alle notwendigen Nährstoffe enthält, die deine Pflanzen zur anfänglichen Keimung benötigen. Du kannst allerdings auch normale Gartenerde oder Walderde nehmen, da Oregano sich tatsächlich in nährstoffarmen Böden relativ wohl fühlt. Das einzig wirklich Wichtige ist Kalk. Den kannst du zum Beispiel in Form von zerriebenen Schneckenhäusern oder Muschelschalen in die Erde mischen.
Fülle die Erde in eine kleine Schale oder einen Topf und befeuchte sie leicht. Lege dann die Oregano-Samen oben auf die Erde und drücke sie mit dem Finger ganz leicht fest. Achte aber darauf, dass du sie nicht bedeckst, da Oregano ein sogenannter Lichtkeimer ist. Falls draußen noch Bodenfrost auftritt, solltest du deinen Topf erstmal im Haus behalten und neben ein gut beleuchtetes Fenster stellen. Ungefähr ab Mitte Mai kannst du aber auch draußen weitermachen.
Nach etwa 2-3 Wochen sollten sich kleine Oregano-Setzlinge bemerkbar machen, die du dann vorsichtig voneinander trennen und in einzelne Töpfe oder ein großes Beet setzen kannst.
Oregano aus ausgewachsenen Pflanzen züchten
Falls du bereits eine Oregano-Pflanze hast, kannst du sie ganz einfach aufteilen und daraus mehrere Pflanzen machen. Dazu gräbst du deine Pflanze vorsichtig aus und säuberst die Wurzeln mit leichtem Abklopfen und etwas Wasser. Nun schneidest du die Pflanze so auseinander, dass beide „neuen“ Pflanzen sowohl Wurzeln als auch Blätter haben. Diese kannst du nun beide wieder einpflanzen und hast den Oregano damit erfolgreich geklont.
Oregano erntet man zwischen Juni und September
Zwischen den Monaten Juni und September hat der Oregano seine Blütezeit und ist damit am aromatischsten. Oregano erntet man, indem man Zweige mit möglichst vielen Blättern und Blüten abschneidet. Anders als bei anderen Kräutern, bringt die Blütephase des Oregano noch zusätzliche Aromen mit sich, die man nicht missen möchte. Falls du deinen Oregano auch für nächstes Jahr behalten möchtest, solltest du natürlich ein paar Zweige übrig lassen. Es empfiehlt sich, die Pflanze auf maximal 10 Zentimeter runterzuschneiden, damit sie nächstes Jahr buschiger nachwächst. Deine Ernte solltest du zunächst waschen und kannst sie danach theoretisch direkt als frisches Gewürz benutzen.

Die meisten von uns kennen Oregano aber eher als bereits trockenes Gewürz. Um ihn zu trocknen, bindest du eine Schnur an deinen Oregano-Zweig und hängst ihn an einem trockenen Ort kopfüber auf. Je besser dieser Ort belüftet ist, desto besser wird später das Aroma deines Oregano. Dort musst du ihn nun ein paar Wochen hängen lassen. Nach spätestens 6 Wochen sollte er aber vollkommen trocken sein. Am besten legst du eine Unterlage drunter, da hin und wieder auch mal ein Blatt abfallen kann.
Wenn dein Oregano getrocknet ist, streichst du einfach leicht mit der Hand vom Ansatz bis zu Spitze des Zweiges und die meisten Blätter und Blüten werden problemlos abfallen. Wenn du willst, kannst du sie nun noch mit einer Kräutermühle verkleinern und in eine luftdichte Dose packen. Und schon ist dein Gewürz einsatzbereit und haltbar!
Oregano mehrjährig anbauen
Ausgewachsene Oregano-Pflanzen überleben den Winter meist ohne größere Probleme. Wird es im Frühjahr wieder wärmer, musst du allerdings ein klein wenig Hand anlegen. Je älter deine Pflanze wird, desto fester und holziger werden die Stängel. Da sie sich dann nicht mehr wirklich zum Ernten eignen, solltest du sie früh genug abschneiden. Genau wie bei der Ernte solltest du auch hier etwa 10 Zentimeter übrig lassen, damit die Pflanze bis zum Sommer buschig nachwächst.
Wenn der Gewürzanbau dein Interesse geweckt hat, schau dir doch als nächstes an, wie man Basilikum züchten kann!
Zusammenfassung
Oregano ist ein beliebtes Gewürz und eine pflegeleichte Pflanze, die jeder selbst zuhause züchten kann. Dazu lassen sich Samen pflanzen oder ausgewachsene Pflanzen aufteilen. Wichtig ist nur, dass der Boden zur Zeit des Anbaus nicht gefroren ist und zudem etwas kalkhaltig ist. Im Hochsommer ist die perfekte Erntezeit für das stärkste Aroma. Bei der Ernte sollte man etwa 10 Zentimeter der Pflanze übrig lassen. Zum Trocknen hängt man die Stängel einfach kopfüber an einen trockenen, gut belüfteten Ort.