Kellerasseln kennt jeder. Die kleinen, gepanzerten Tiere eignen sich super für ein ewiges Terrarium. Für Krabbeltiere sind sie nicht nur sehr niedlich, sondern sie erfüllen auch eine wichtige Rolle in der Erhaltung des Ökosystems in deinem ewigen Terrarium. In diesem Artikel sehen wir uns an, was genau Kellerasseln so wichtig macht und wie du sie in deinem ewigen Terrarium halten kannst.
Wir beginnen zuerst mit ein paar allgemeinen Informationen über sie und schauen uns dann an, wie sie der Stabilität in deinem ewigen Terrarium behilflich sind.
Falls du eine generelle Übersicht über Tiere in ewigen Terrarien lesen willst, empfehle ich dir diesen Artikel über 6 Arten von Tieren für ein ewiges Terrarium.
Was sind Kellerasseln?

Kellerasseln (Porcellio scaber) sind keine Insekten, auch wenn sie zuerst so aussehen mögen. Anders als zum Beispiel Springschwänze (die auch keine Insekten sind), haben sie nicht einmal sechs Beine. Dazu gleich mehr. Genau genommen gehören Kellerasseln zu den Landasseln (Oniscidea), die wiederum eine Untergruppe der Krebstiere (Isopoda) sind.
Landasseln sind die einzigen Krebstiere, die dauerhaft an Land leben. Damit unterscheiden sie sich von Landeinsiedlerkrebsen. Diese leben zwar die meiste Zeit an Land, müssen sich zur Fortpflanzung aber zurück ins Wasser begeben. Dort legen sie ihre Eier ab.
Insgesamt gibt es ungefähr 3500 Arten von Landasseln. Gerade mal 50 davon leben in Deutschland. Das soll uns aber gar nicht weiter stören, denn selten sind die kleinen Racker ja zum Glück nicht.
Körperbau der Kellerassel
Alle Kellerasseln haben einen Rückenpanzer aus Chitin. Bei den meisten ist dieser Panzer grau gefärbt. Es gibt allerdings auch rote Kellerasseln, die man nicht allzu oft zu Gesicht bekommt. Wie angesprochen, besitzen sie nicht sechs Beine, sondern bis zu 28 Beinen, bzw. 14 Paaren. Die sind allerdings nicht alle zum Laufen gedacht.

Sieben Paare sind sogenannte Schreitbeine, mit denen sie laufen. Fünf Paare sind Blattbeine und ein Paar sogenannte Uropoden, die zum Laufen nicht geeignet sind. Es handelt sich dabei noch um Überbleibsel aus der Urzeit.
Übrigens können Kellerasseln sich nicht komplett zu einer Kugel zusammenrollen. Zwar verfallen sie bei Gefahr in eine Schreckstarre und verziehen sich unter ihrem Panzer. Zu einer Kugel kann sich allerdings nur die Gemeine Rollassel zusammenrollen.
Woher kommt der Name Kellerassel?
Die Bezeichnung Kellerassel besteht aus den Wörtern Keller und Assel. Der erste Teil ist relativ einfach zu erklären. Sie als Krebstiere leben eben häufig in feuchten Ecken, die man nun mal im Keller findet. Das Wort Assel kommt ursprünglich vom Lateinischen asselus und bedeutet ganz plump übersetzt Eselchen. Seltsam.
Ihr wissenschaftlicher Name Porcellio scaber bedeutet wörtlich übersetzt soviel wie raues, unsauberes Schweinchen. Das klingt doch irgendwie niedlich und auch ganz passend.
Was fressen Kellerasseln?
Kellerasseln ernähren sich von sogenanntem Detritus. Dabei handelt es sich um tote, organische Materialien. Das können zum Beispiel Pflanzen oder auch andere Insekten oder deren Ausscheidungen sein. Kellerasseln tun sich da keinen Zwang an.
Durch ihre Essgewohnheiten zählt man Kellerasseln auch zu den sogenannten Sakrophagen. Das hat nicht direkt etwas mit Särgen zutun, aber dort würden sie sich wahrscheinlich auch ganz wohl fühlen. Allgemein gesagt treiben sie sich dort rum, wo Dinge verrotten. Andere Sakrophagen sind zum Beispiel Maden oder Würmer.
Kellerasseln fressen allerdings auch gern frisches Obst und Gemüse. Kartoffeln stehen oft auf ihrer Speisekarte. Damit werden Kellerasseln auch als Pest betrachtet, da sie unsere gelagerten Nahrungsmittel wegfuttern. Aber kann man den Kleinen wirklich böse sein? Sie haben ja schließlich auch einfach nur Hunger. Wir würden wohl dasselbe tun!

Kellerasseln als Bodenpolizei für ein ewiges Terrarium
Dass sie tote Materialien fressen, ist für ein ewiges Terrarium extrem wichtig! Im Artikel über Substrate habe ich bereits darauf aufmerksam gemacht, dass Pflanzen nicht unendlich lange leben können. Zumindest können das bei Weitem nicht alle Pflanzen. Orchideen hingegen können das zum Beispiel schon.
Da auch Pflanzen eine maximale Lebensspanne haben, wirst du unweigerlich irgendwann Pflanzenabfälle in deinem ewigen Terrarium haben. Die sollten aber nicht einfach so auf dem Boden liegen bleiben, da sich sonst eine feste Schicht auf deinem Substrat bildet, auf der sich stehendes Wasser sammeln kann. Das schadet deinen Pflanzen nachhaltig.
Hier kommen die guten Kellerasseln ins Spiel. Sie fressen am liebsten die toten Pflanzenmaterialien in deinem ewigen Terrarium und sind dabei auch sehr viel schneller als zum Beispiel Springschwänze oder Schnecken. Ihre Ausscheidungen kann dein Substrat einfach wieder aufnehmen, wodurch du einen natürlichen Dünger für deine Pflanzen hast!
Ein bioaktives Substrat ist die beste Grundlage für ein ewiges Terrarium, das auch wirklich ewig hält.
Woher bekommst du Kellerasseln?
Das ist wohl die einfachste Frage dieses ganzen Artikels. Der Name ist da schon Programm. Im Keller natürlich!
Was, du hast gar keinen Keller? Dann kannst du auch im Garten oder im Wald nachschauen. In feuchten, dunklen Ecken sind sie am liebsten. Wenn du zum Beispiel ein großes Stück Totholz findest und es umdrehst, findest du sicherlich ein paar Kellerasseln, die du vorsichtig mitnehmen kannst.

Alternativ kannst du Kellerasseln auch online kaufen. Da hast du dann auch direkt eine größere Auswahl. Es gibt wahrscheinlich schönere Kellerasseln, als du zu Beginn erstmal denken magst. Ein weiterer Artikel über verschiedene Arten von Kellerasseln wird auf dem Terrarium Blog noch folgen.
Kellerasseln in einem ewigen Terrarium halten – wie denn?
Kellerasseln in einem ewigen Terrarium zu halten, ist kinderleicht. Du setzt anfangs ein paar der Krabbler hinein und musst nur dafür sorgen, dass sie genug zu fressen haben und es ihnen nicht zu warm wird. Außerdem sollten sie einen Ort zum Verstecken haben.
Zwar fressen Kellerasseln am liebsten Detritus. Sie scheuen aber auch nicht davor weg, sich von deinen lebendigen Pflanzen zu ernähren, wenn es nichts anderes gibt. Du kannst nachhelfen, indem du etwas totes Holz und ein paar Blätter mit in dein ewiges Terrarium legst. Das müssen auch gar nicht allzu viele sein, denn so viel fressen die kleinen Kellerasseln dann auch wieder nicht.
Kellerasseln mögen es am liebsten kühl und feucht. Stelle dein ewiges Terrarium also bitte nicht in die pralle Sonne. Durch den Treibhauseffekt wird es dadurch sehr schnell heiß. Indirektes Licht macht ihnen allerdings nichts aus. Dennoch solltest du dein ewiges Terrarium so dekorieren, dass die Kellerasseln sich in ein schattiges Plätzchen zurückziehen können. Das kann zum Beispiel ein großes Stück Holz oder eine kleine Höhle aus Steinen sein.
Meist wird dein ewiges Terrarium schon eine passende Feuchtigkeit für Kellerasseln haben. Wie du für die richtige Menge Wasser in einem ewigen Terrarium sorgen kannst, erfährst du in diesem Artikel.
Zusammenfassung
Kellerasseln sind wichtig, um die Ordnung in deinem ewigen Terrarium aufrecht zu erhalten. Sie unterstützen das Ökosystem, indem sie tote Pflanzen fressen und durch ihre Ausscheidungen einen natürlichen Dünger daraus machen. Kellerasseln in einem ewigen Terrarium zu halten, ist ganz einfach und benötigt kaum besondere Maßnahmen. Du musst lediglich auf genügend Nahrung achten, darfst sie nicht in direkte Sonne stellen und solltest ihnen einen Ort zum Verstecken bauen.
Ebenfalls toll für ein bioaktives, ewiges Terrarium sind Springschwänze. Im Artikel über Springschwänze in einem ewigen Terrarium lernst du alles über die winzigen Weitspringer.