Silberfische hat wohl jeder schon mal zuhause gesehen. Die silbergrauen, flügellosen Insekten sind zwar harmlos, aber oft unerwünscht. Was sind Silberfische eigentlich? Wo kommen sie her? Und kann man sie auch in einem Terrarium halten? In diesem Artikel erfährst du alles, was du über Silberfische wissen musst.
Inhaltsverzeichnis
Wie sehen Silberfische aus?
Silberfische (Lepisma saccharina) sind sogenannte Urinsekten. Sie gehören zur Familie der Lepismatidae und zur Ordnung der Zygentoma, die schon vor Millionen von Jahren die Erde bevölkert haben.
Verwandte der Silberfischchen sind Papierfischchen und Geisterfischchen, die ebenfalls in Wohnungen auftreten können.

Silberfische sind etwa einen Zentimeter groß und haben einen länglichen, abgeflachten Körper. Sie sind silbern-glänzend und haben sechs Beine und fünf Fühler. Am Kopf tragen sie lange, fadenförmige Fühler und am Schwanzende drei fadenförmige Anhänge.
Sie sind nachtaktiv und lichtscheu, weshalb man sie am Tag kaum zu Gesicht bekommt.
Silberfische fühlen sich in warmer, feuchter Umgebung wohl, weshalb es sie in beheizte Wohnungen oder Häuser zieht. Meist befinden sie sich im Bad oder in der Küche. Ich denke, da hat jeder schon mal ein Silberfischchen entdeckt.
Sie ernähren sich von Haaren, Hausstaubmilben, Schuppen und Schimmel. An sich können sie also ganz nützlich sein. Selten fressen sie auch Papier, Bücher, Verpackungsmaterialien sowie Textilien oder pflanzliche Stoffe an, was dann wiederum eher störend ist.
Sind Silberfische schädlich oder nützlich?
Viele Menschen, die die kleinen Tierchen bei sich zu Hause entdecken, fragen sich, ob Silberfische schädlich sind. Tatsächlich gehören sie zu den Material- und Hygieneschädlingen, durch die es in seltenen Fällen zur Verunreinigung von Lebensmitteln kommen kann.
Sie gelten jedoch als harmlos und sind keine Gesundheitsschädlinge, das heißt sie übertragen keine Krankheiten.
Ihr Auftreten lässt allerdings auf eine zu hohe Luftfeuchtigkeit oder bereits vorhandene Feuchtigkeitsschäden schließen, was mit Schimmel einhergehen kann. Kommen Silberfische nur vereinzelt vor, brauchst du dir allerdings keine Sorgen machen.
Der positive Nebeneffekt eines Silberfisch-Befalls ist, dass die kleinen Insekten sich unter anderem von Hausstaubmilben ernähren, die Allergien auslösen können. Insbesondere Hausstaubmilben-Allergikern kann dies zugutekommen.

Papierfischchen sind die echten Schädlinge
Nicht alle Insekten, die wir als Silberfische bezeichnen, sind auch wirklich welche. Es gibt eine ähnliche Art, die oft mit den Silberfischen verwechselt wird: die Papierfischchen. Diese gehören zwar zur gleichen Familie wie die Silberfische, sind aber etwas länger und haben längere Schwanzanhänge. Außerdem haben sie graue Schuppen mit Borstenkämmen, während die Silberfische einen metallischen Glanz haben.
Der wichtigste Unterschied zwischen den beiden Arten ist aber ihr Fressverhalten. Während Silberfische sich von organischen Abfällen wie Hautschuppen oder Haaren ernähren, fressen Papierfische vor allem stärke- und zellulosehaltige Materialien wie Papier, Karton oder Klebstoff. Das macht sie zu echten Schädlingen, die Bücher, Dokumente oder Tapeten zerstören können.
Wenn man Papierfische in der Wohnung entdeckt, sollte man schnell handeln und sie bekämpfen, bevor sie größeren Schaden anrichten.


Silberfische bekämpfen
Um einen Befall mit Silberfischen vorzubeugen oder zu bekämpfen, ist es wichtig, Räume mit hoher Luftfeuchtigkeit stets sauber zu halten und regelmäßig zu lüften.
Ritzen und Spalten mit Dreck mögen die Insekten zum Beispiel besonders gern. Außerdem sollte man offen herumstehendes Essen oder Tierfutter vermeiden.
Es gibt verschiedene Mittel gegen Silberfische auf dem Markt, wie Sprays, Fallen oder Köderdosen. Man kann aber auch Hausmittel wie Kartoffeln oder Honig verwenden, um die Insekten anzulocken und von Hand zu entfernen.
- Lavendel: Der Duft von Lavendel ist für Silberfische sehr unangenehm. Man kann Lavendelsäckchen oder -öl in den Schränken oder an den befallenen Stellen aufstellen, um die Insekten fernzuhalten.
- Kartoffeln: Kartoffeln sind eine beliebte Nahrung für Silberfische. Man kann eine halbierte Kartoffel auf eine Plastiktüte legen und über Nacht liegen lassen. Am nächsten Morgen findet man die Silberfische in der Tüte und kann sie entsorgen.
- Klebefallen: Klebefallen sind eine einfache und effektive Methode, um Silberfische aktiv zu fangen. Man kann sie im Handel kaufen oder selbst herstellen, indem man ein Stück Pappe mit Honig oder Zucker bestreicht und an den befallenen Stellen auslegt.
Diese Hausmittel sind nicht nur umweltfreundlich, sondern auch kostengünstig und einfach anzuwenden. Sie können helfen, die Silberfischpopulation zu reduzieren oder dauerhaft zu beseitigen. Bei diesem Link von vergleich.org findest du eine große Übersicht über verschiedene Silberfischfallen.
Neben den Hausmitteln wirken auch chemische Mittel gegen Silberfische, wie zum Beispiel Mottenspray, Mottenkugeln oder Mottenpapier. Diese enthalten oft giftige Substanzen, die nicht nur die Insekten töten, sondern auch für Menschen und Haustiere schädlich sein können.
Außerdem können sie die Umwelt belasten und Allergien auslösen. Deshalb sollte man diese Mittel nur im äußersten Notfall und mit Vorsicht verwenden.
Kann man sie in einem Terrarium halten?
Da wir hier auf dem Terrarium Blog unterwegs sind, stellen wir uns natürlich auch die Frage, ob man Silberfische in einem Terrarium halten kann. Die meisten Leute fragen sich nun bestimmt wieso, aber ich persönlich finde die kleinen Insekten doch tatsächlich ganz niedlich.
Die Antwort ist: Ja, es ist prinzipiell möglich, Silberfische in einem Terrarium zu halten. Allerdings solltest du dir gut überlegen, ob du das wirklich willst.

Zwar verhalten Silberfische sich in einem Terrarium nicht grundsätzlich anders, als andere Insekten. Sie vermehren sich aber recht schnell und wenn dir auch nur ein paar davon abhanden kommen, hast du direkt eine kleine Kolonie von ihnen in deiner Wohnung.
Falls du Insekten oder andere kleine Tiere für dein Terrarium suchst, empfehle ich dir diesen Artikel.
Wenn du dich trotzdem dafür entscheidest, Silberfische in einem Terrarium zu halten, solltest du folgende Punkte beachten:
- Das Terrarium sollte mindestens 30 x 20 x 20 cm groß sein und einen Deckel mit Lüftungsschlitzen haben.
- Es sollte an einem warmen und feuchten Ort stehen, zum Beispiel im Bad oder in der Küche. Die Temperatur sollte zwischen 20 und 30 Grad Celsius liegen und die Luftfeuchtigkeit bei mindestens 50 Prozent.
- Das Terrarium sollte mit einer Schicht aus Erde, Sand oder Torf bedeckt sein und verschiedene Versteckmöglichkeiten wie Rinde, Steine oder Pflanzen bieten.
- Du solltest das Terrarium regelmäßig reinigen, um Schimmelbildung und Gerüche zu vermeiden.
Fazit
Silberfische sind kleine Insekten, die oft in Wohnungen vorkommen. Sie sind harmlos, aber oft unerwünscht. Um sie zu bekämpfen oder vorzubeugen, sollte man auf eine gute Hygiene und Lüftung achten.
Man kann auch verschiedene Mittel oder Hausmittel gegen Silberfische verwenden. Silberfische kann man auch in einem Terrarium halten, wenn man einige Bedingungen erfüllt. Allerdings sollte man sich gut überlegen, ob man das wirklich will. Denn Silberfische sind keine typischen Haustiere und können sich schnell in deiner ganzen Wohnung ausbreiten.
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